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Deckel für Bananenwein-Kalebasse
Inventar-Nummer 08-571

Urheberschaft

Unbekannt | Haja

Geografische Herkunft

Afrika/Tansania/Kagera-Provinz/Bukoba-Distrikt

Datierung

um 1900

Material

Gras; Bananenblatt

Maße

Durchmesser 13 cm | Höhe 45 cm

Notiz

Diese trichterförmigen Flechtarbeiten wurden bei den Haja in Tansania auf den Hals von langhalsigen Kalebassen-Kürbissen gestülpt, um den Bananenwein darin vor Schmutz und Insekten zu schützen. Die Deckel wurden von Frauen mit großer Geduld und Kunstfertigkeit aus naturfarbenem, gespaltenen Gras und den schwarzen Fasern der Bananenblattscheiden geflochten. Die charakteristischen Zipfel am oberen Ende sollen Rinderhörner symbolisieren, die in dieser Viehhalterregion als Wohlstandssymbol galten. (Stefan Eisenhofer)

Provenienz

Hans von Gotsch Nach seinem Militärdienst führte der preußische Adelige Hans von Gotsch ab ca. 1906 einen Fischereibetrieb auf dem Viktoriasee mit einheimischen Angestellten und 5 Fischerbooten. Wie er mit der Münchnerin Margarete Schleifer in Kontakt kam, ist unbekannt, ebenso, auf welche Weise er Kulturgut erwarb. Gotsch blieb bis ca. 1916 in Ostafrika, ab 1914 als Offizier der deutschen Kolonialtruppe. Er geriet in belgische Kriegsgefangenschaft und wurde nach Europa gebracht. Danach ließ er sich in Planegg b. München nieder. 1908-1910 verkaufte die Münchner Kunsthandwerkerin Margarete Schleifer insgesamt 57 von ihm im Bezirk Bukoba erworbene Objekte an das Museum Fünf Kontinente. (R. Hölzl, 10.3.25) | Margarete Schleifer Margarete Schleifer betrieb in München eine kunstgewerbliche Werkstatt. Zwischen 1908 und 1910 verkaufte sie dem Museum Fünf Kontinente insgesamt 57 Gegenstände. Diese hatte sie von dem damals in Mwanza am Viktoriasee ansässigen Unternehmer Hans von Gotsch erhalten. (R. Hölzl, 10.3.2025)
Kauf 1908-06-01
Ankauf im Jahr 1908 von Frau Margarete Schleifer aus München-Schwabing