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Serviette mit Blumen- und Rankenmotiven | Yağlık
Inventar-Nummer 14-47-4

Urheberschaft

Unbekannt

Geografische Herkunft

Asien/Türkei/Anatolien (Region)

Datierung

Osmanisches Reich (1299 – 1922), 1. Hälfte 19. Jh.

Material

Grundgewebe: Baumwolle (Handgewebe); Stickmaterial: Seide, Metalllahn; Borte: Metallfaden mit Seidenseele

Maße

Höhe Muster 19,5 - 29 cm | Webbreite 52,1 cm | Objektmaß 134,5 x 53 cm

Notiz

Die Schmalseiten der Serviette werden in ihrer gesamten Breite von Musterbändern eingefasst. Aus der Basis eines symmetrisch angelegten Spitzovals um eine Blume entwachsen zu beiden
Seiten hin breite Wellenbänder, auf deren Kämmen jeweils eine große Blüte sitzt. Die Blüten werden von feineren Ranken gerahmt und die Zwischenräume füllen Blumenrispen und -ranken. Den Abschluss der Schmalseiten bildet eine durchgängige Wellenranke aus gefächerten Blättern sowie verschiedenen Blüten und Knospen. (A. Mittertrainer, 2022)

Provenienz

Lucian Scherman Der in Posen geborene Indologe und dritte Direktor des Ethnographischen Museums, Lucian Scherman, unternahm von Oktober 1910 bis Dezember 1911 zusammen mit seiner Frau Christine eine ausgedehnte Forschungs- und Sammelreise nach Ceylon, Burma und Indien, d.h. in das damalige Britisch-Indien, ein Gebiet, das in den Beständen noch ungenügend vertreten war. Besonderes Augenmerk lag auf der damals noch wenig erforschten Kultur Burmas, die die Schermans vorbildlich dokumentierten. Auf diese Weise entstand eine Sammlung von mehreren tausend Objekten und einer ähnlichen Anzahl von Fotografien, die zu den besten der Welt gerechnet werden kann. 1912 wurde die Sammlung in der Akademie der Wissenschaften ausgestellt, woraufhin Prinzregent Luitpold Lucian Scherman den Verdienstorden vom Heiligen Michael II. Klasse mit Krone und Christine Scherman die Ludwigsmedaille, Abteilung Kunst und Wissenschaft, verlieh. Scherman wurde als außerordentliches Mitglied in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen und erhielt 1916 einen eigenen Lehrstuhl für „Völkerkunde mit besonderer Berücksichtigung des indischen Kulturkreises“. Ein weiteres großes Verdienst von Lucian Scherman war 1926 der Umzug des Museums aus der Enge der Hofgartenarkaden in das heutige Haus an der Maximilianstraße. 1933 wurde Scherman von den Nationalsozialisten zwangspensioniert und nicht emeritiert, weil er Jude war. 1939 emigrierte das Ehepaar in die USA nach Hanson, Massachussetts, wo ihr Sohn als Arzt tätig war. Lucian Scherman konnte weiter wissenschaftlich tätig sein und starb 1946 in Hanson, wenige Wochen nachdem er alle Rechte als pensionierter Professor zurückerhalten hatte.
Kauf 1914