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Spiegeltuch | Ayna örtüsü
Inventar-Nummer 79-301 137

Urheberschaft

Unbekannt

Geografische Herkunft

Afrika/Tunesien/Tunis

Datierung

Osmanisches Reich (1299 – 1922), Mitte 18. Jh.

Material

Grundgewebe: Leinen, Stickmaterial: Seide, Zwirn, S-gedreht

Maße

Objektmaß 132 x 55 cm | Webbreite 53 cm

Notiz

Die gesamte Fläche des Tuches zieren Blumenzweige, die sich bei genauerer Betrachtung als Variationen eines Einzelmotivs erweisen: Ein schlanker, nach oben gebogener Zweig, der rote stilisierte Rosen, gezackte Blätter und kleine Knospen trägt. Die Komposition, die in zwei Reihen neben- und vier Reihen übereinander angeordnet ist, erhält zum einen durch die Drehung einer Zweiergruppe in der Längsachse und zum anderen durch die Spiegelung der Einzelmotive an der Querachse Dynamik.
Diese Motivik trat im Osmanischen Reich im Laufe des späten 17. Jahrhundert auf und wurde bis ins 18. Jahrhundert fortgeführt. Die Musterung der Gesamtfläche legt eine mögliche Verwendung als sogenanntes ›Spiegeltuch‹ nahe. Mit solchen ayna örtüsü wurden nachts Spiegel verhängt, um den ›Bösen Blick‹ abzuwenden. (A. Mittertrainer, 2022)

Provenienz

Helene von Werries | Marie-Helene von Beverförde
Geschenk 1979
Erworben von Helene von Werries zwischen 1893 und 1899 in Tunesien / vererbt an Marie-Helene von Beverförde / Schenkung 1979 von Marie-Helene von Beverförde.