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Wasserflasche
Inventar-Nummer 17-14-90

Urheberschaft

Unbekannt

Geografische Herkunft

Afrika/Tansania

Datierung

um 1900

Material

Kalebasse, Pflanzenmark, Tapezierernägel, Pflanzenfaser-Schnur

Maße

Höhe 31,5 cm | Höhe Kalebasse 29,6 cm | Durchmesser 15 cm

Provenienz

Hans Krauß Dr. Hans Krauß (1876–1962) war Allgemeinarzt. Zwischen 1905 und 1907 war er in der deutschen Kolonie Ostafrika (heute: Tansania / Ruanda / Burundi) als Arzt im Dienst der Baufirma Philipp Holzmann angestellt. Das Unternehmen baute vor Ort eine Eisenbahnstrecke („Mittellandbahn“), die die ökonomische Ausbeutung der Kolonie erleichtern sollte. Er betreute dort die europäischen Angestellten der Firma. Hygienische Maßnahmen und ärztliche Versorgung für die 6000 ostafrikanischen Arbeiter gab es nur sporadisch. Während seines Aufenthalts legte Krauß eine Sammlung von Kulturgut aus der Küstenregion der Kolonie, den Usambara-Bergen sowie aus Süd- und Zentraltansania an. Die genauen Wege der Aneignung sind nicht bekannt. Krauß war augenscheinlich nicht an Kriegshandlungen im Maji-Maji-Krieg beteiligt. Dieser fand während seines Aufenthalts im Süden der Kolonie statt. Dass Krauß auf indirektem Weg Objekte aus dem Kontext des Krieges erwarb, ist nicht auszuschließen.
Nach seiner Rückkehr nutzte Krauß seine Sammlung für ethnografische Publikationen und zahlreiche kolonialpropagandistische Vorträge in Mittelfranken. In Ansbach war er Mitbegründer des örtlichen Ablegers der Deutschen Kolonialgesellschaft. 1917 übergab er dem Museum seine über 500 Objekte umfassende Sammlung, die auch einzelne Gegenstände aus Kamerun und Ozeanien enthält. Im Gegenzug wurde ihm die Verdienstmedaille der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verliehen. Nach dem Ersten Weltkrieg war Krauß als Arzt in Ansbach und später Lichtenfels tätig. (R. Hölzl, 18.7.2023)

Geschenk 1917